Ob Wolkenformation oder flatternde Wäsche im Wind, Meeresstrand oder afrikanischer Markt – Susanne Pohlmann hat eine wunderbare Gabe, Stimmungen einzufangen und das Poetische und Zeitlose im Alltäglichen zu sehen. So entstehen Kompositionen voller Leben und Harmonie.
Mit drei Bilderzyklen in Acryl ist Susanne Pohlmann in der Bildergalerie vertreten, in denen Susanne Pohlmann sich zum einen mit der Natur und zum anderen mit der Faszination des Fremden auseinandersetzt. Von ihren Reisen bringt sie Eindrücke mit, deren Ruhe und Kraft sie im Nachgang zu verewigen sucht. Der Kontrast aus neuen Impressionen dort und wiedergefundenem Alltag hier bringt die Quintessenz dieser Reiseerfahrung zum Ausdruck.
Sowohl mit ihren Meereslandschaften als auch in ihrem Afrikazyklus zeigt sie Naturerleben in seinen verschiedenen Dimensionen. Es sind Fragmente – besser Ausschnitte – die der Betrachter individuell ergänzen kann. Im Zentrum stehen die Elemente beziehungsweise das Elementare, das durch die malerische Abstraktion zur Projektionsfläche für die Gefühle des Betrachters werden kann.
In ihren Meereslandschaften bringt sie das kühle Blau durch den Kontrast mit dem warmen Braun zum Leuchten. Durch den akzentuierten Farbauftrag scheint die sprühend- weiße Gischt die Bildoberfläche zu verlassen und den Betrachter zu benetzen. Die horizontalen Linien der Meeresoberfläche brechen sich an den vertikalen des Ufersaumes und verleihen den Meeresbildern ihre Dynamik. Ständig veränderlich und vergänglich, stets nur Momentaufnahmen, sind sie doch Symbol des Zeitlosen und Unvergänglichen und vermitteln die Gleichzeitigkeit von Ruhe und Bewegung.
Die gleichen Themen finden sich in den Afrikabildern. Hier schlagen sich die Erlebnisse und Eindrücke verschiedener Reisen in den Senegal nieder, werden aber von Susanne Pohlmann wiederum transformiert zu elementaren Aspekten und Impressionen des schwarzen Kontinents. Ihre Bilder zeigen Nuancen der Kultur und die visionären Aspekte der Landschaften. Ihre Interpretationen dieser Themen gehen aufgrund der Abstraktion über spezifische Orte hinaus und enthalten eine Art Zeitlosigkeit.
Gerade die großformatigen Bilder des Zyklus bestechen durch ihre flächigen Farbkompositionen. Das Nebeneinander der Farben erzeugt die räumliche Wirkung, ungebrochenes Weiß steht neben leuchtendem Rot, kühle Blautöne repräsentierten Himmel und Wasserreichtum, während warme Brauntöne und Erdfarben Landschaftsformen widerspiegeln.
Neben den Farbkontrasten vermittelt die gebrochene Linienführung die Dynamik und Vielfältigkeit des Landes und seiner Klimazonen, Religionen, Kulte und Menschen. Und wie dort auch wirkt diese nicht als Widerspruch, sondern findet zu einer Gesamtkomposition, die dem Betrachter in all dem fremd anmutenden Leben einen Moment des Innehaltens und zur Ruhe Kommens verschafft. Anders die kleinformatigen Afrika-Motive. Sie betonen durch ihre geschwungene, expressive Pinselführung und dem gespachtelten Farbauftrag die Dynamik erlebter Situationen. Es sind Momentaufnahmen von Ritualen, Straßenszenen, Begegnungen, die einen kurzen intensiven Eindruck hinterlassen um sich gleich wieder verändert zu zeigen. In den Bildern ist die Essenz der Bewegung festgehalten.
Es sind erlebte, gefühlte Landschaften und Situationen, die Susanne Pohlmann darstellt. Oft fast abstrakt, die Phantasie beflügelnd ohne fotografische Genauigkeit, eher Anmutung als Materie.
Ihre Reisen und Begegnungen mit anderen Menschen und Orten veranlassen Susanne Pohlmann, das Elementare und Unveränderliche hinter veränderlichen Orten und Situationen zu suchen. Natur und Kultur sind für sie kein Widerspruch, sondern finden sich ineinander wieder, geprägt auch durch die starke Verbindung von Natur und Kultur in Kulten und Naturreligionen Afrikas.Die Gleichzeitigkeit von Dynamik und Ruhe in ihren Bildern erzeugt eine Grundstimmung, die man als heitere Gelassenheit bezeichnen könnte – und die sich auf den Betrachter überträgt….